Historischer Verein präsentierte sich auf dem Martinimarkt 2016

Die Äbtissin Maria Anna von der Reck und ihr Team

Foto: Jürgen Rademacher

Zum historischen, bekanntlich bereits im Jahre 1622 urkundlich erwähnten Martinimarkt leistete auch unser Verein im Jahr 2016 einen Beitrag. In der Alten Amtmannei präsentierten wir eine Ausstellung zu verschiedenen Themen, die mit der Geschichte der Frauen allgemein und besonders der Frauen unseres Ortes zu tun hatten. Denn der Verein verfolgt sein Ziel, in Nottuln ein Zentrum für Frauengeschichte einzurichten, weiter.
So gab es eine Ecke mit Bildern und Informationen über interessante Persönlichkeiten der Nottulner Vergangenheit, z.B. über die Schneidermeisterin Johanna Lammerding, die ab 1904 Gründungsvorsitzende der „Jungfrauen-Kongregation“ in Darup war oder über Sophie von Bönninghausen, eine bekannte Pianistin, die schon im Alter von 6 Jahren als Wunderkind galt. Gezeigt wurde auch Unterwäschemode und Perücken des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, als sich Frauen noch in Reifröcke und Mieder zwängen mussten.
Außerdem wurden alte Schriftstücke zum Thema in der Sütterlinschrift der damaligen Zeit ausgelegt.
Ein besonderes „Highlight“ war eine kleine Ausstellung von Werken des Nottulner Architekten und Aquarellmalers Dr. Theo Damm, die verschiedene Arbeiten zu Nottulner Gebäuden zeigte, die in Verbindung mit dem Nottulner Damenstift und der Äbtissin Maria Anna von der Reck stehen. Daneben gab es eine laufende Diaschau zu den bisherigen Projekten des Vereins und eine Fotoecke, in der sich Besucher mit einem Offizier der damaligen Zeit (dargestellt von Friedhelm Becker) in seiner prächtigen Uniform ablichten lassen konnten.
Für das leibliche Wohl sorgte eine Vielfalt von köstlichen Kuchen und Torten (Spezialität: Apfelkuchen in allen Variationen).

 

Fotos: Hans Gabbert

 

 

 

Mit der unerwartet guten Resonanz dieses erstmalig durchgeführten  „Historischen Cafés“ in der Alten Amtmannei waren wir hochzufrieden! Denn es wurde nicht nur reichlich Kaffee und Kuchen verkauft, sondern auch das Ziel erreicht, besonders Auswärtigen die Schönheit des Gebäudes zu zeigen und damit Interesse für den Ort und seine spannende Geschichte zu wecken. Dies wurde aus zahllosen Gesprächen mit den Besuchern deutlich: bis Münster und darüber hinaus reichte der Einzugsbereich der Interessierten, die sich durchweg positiv äußerten. Vereinsmitglied Friedhelm Becker, der sich in seiner authentischen Uniform eines preußischen Offiziers am Eingang postierte, machte die Marktbesucher auf Café und Ausstellung aufmerksam und zog so zahlreiche Gäste an, die dem Verein viele Impulse und Ermutigung für seine Arbeit gaben. Schon jetzt wird an eine Wiederholung gedacht. Damit hätte die Alte Amtmannei einen angemessenen Platz im Geschehen des Martinimarktes.

 

Besonderer Dank gilt auch dem Einsatz des Teams „Kaffee und Kuchen“, das mit dem Betrieb des Cafés die wirtschaftliche Grundlage für das Projekt bildete und die Ausstellung so erst ermöglichte. Die vielen köstlichen Kuchen sind ausschließlich in Heimarbeit entstanden und waren gespendet worden.

 

Der Verein dankt den Spendern (oder wohl eher: Spenderinnen) sehr herzlich!

 

 

 

Dank schließlich auch an Dr. Theo Damm. Seine Sonderausstellung von Aquarellen stiftshöriger Höfe und Mühlen hat den Charakter der Ausstellung wesentlich mitbestimmt. 

 

Dr. Theo Damm, Jahrgang 1940, Architekt, war lange Jahre als Baureferent und Experte für Denkmalschutz bei der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe tätig und kümmerte sich dort insbesondere um die Erhaltung alter Bauernhöfe. Sein dadurch geschärfter Blick für historische Bausubstanz kommt seinen Werken zugute, die häufig gerade alte Gemäuer zum Gegenstand haben und diese in wunderbaren Farben und präzisen, wenn auch durch die Aquarelltechnik leicht fließenden Formen zur Geltung bringen. Mit unserer Region befasst sich unter anderem sein Buch „Alte Dörfer im Münsterland - Skizzen aus den Baumbergen“. Für seinen Beitrag zu unserer Ausstellung danken wir herzlich. Bereits 2013 hatte Dr. Damm unser Historisches Fest mit dem Verkaufserlös der Sonderedition einer Ansicht des alten Dorfes Nottuln unterstützt.